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LES GARDIENNES
Ausstellungseröffnung mit Performanceprogramm
3 Dez 2022———3 Dez 2022

Leonor Fini in ihrem Zimmer in Paris, 1973, Fotografie: María Cristina Orive
Leonor Fini in ihrem Zimmer in Paris, 1973, Fotografie: María Cristina Orive

In Les Gardiennes widmen sich die Kuratorinnen Lisa Klosterkötter und Alicia Reymond dem Schaffen der Künstlerin Leonor Fini, aus deren Werk sich auch einige Arbeiten im Besitz des Kunstmuseums Bochum befinden, und setzen sie in einen Dialog mit Positionen aus der Gegenwartskunst.

Frauen als Kriegerinnen, Sphinxen, Dominas oder Katzengöttinnen —die Werke von Leonor Fini kreisen häufig um weibliche Protago­ nistinnen. Als Multitalent und unerschrockene Vordenkerin lehnte Fini (*1907, Buenos Aires; †1996, Paris) es ab, in Kategorien eingeordnet zu werden. Ihre Kunst erforscht Geschlechternormen ebenso wie Erotik und Humor. Leonor Finis Arbeiten werden im Surrealismus verortet, dabei schlägt sie die Einladung aus, sich der männlich dominierten Gruppe um André Breton anzuschließen—mit dem gängigen surrealistischen Rollenverständnis der Frau als Muse ist Fini nicht einverstanden. Auch Geschlechternormen empfindet sie als hinderlich: Für Leonor Fini steht Identität ebenso wie der künstlerische Ausdruck niemals fest—sie muss stets offen sein
für Inspiration und Phantasie.

Für Les Gardiennes verwandelt sich die besondere Architektur des Erdgeschosses des Kunstmuseums in eine Bühne, die das Innere
des Museums mit dem angrenzenden Gartenbereich verbindet und eine Art Portal in die Welt Leonor Finis eröffnet. Die ausgestellten Werke von Leonor Fini und dem Künstler Frederik Vium werden von einem Performanceprogramm ergänzt, das sich zwischen zwei Schlüsselmomenten bewegt: Die Entfaltung am 3. Dezember 2022 und Der Rückgang am 11. Februar 2023 mit ortsspezifischen Performances von den Künstlerinnen Mayara Yamada sowie Rosanna Graf und Paulina Nolte.