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PROJEKTE AM KUNSTMUSEUM

Hofmann&Lindholm
KEEP THE CAT IN AT NIGHT
22., 23. & 24. März 2024
Jeweils von 19 – 4 Uhr

Keep the Cat in at Night (c) hofmann&lindholm

„Heute ist die Alarmanlage deaktiviert. Das Kunstmuseum steht unter Polizeischutz. Sie können zwischen drei ungewohnten Zugängen wählen, um in das Gebäude zu gelangen. Dabei sind Sie auf sich allein gestellt. Ausgestattet mit einer Taschenlampe können Sie sich im Ausstellungsbereich frei bewegen. Hierfür haben Sie 30 Minuten Zeit. Um die Exponate zu schützen, wurden Sicherheitskräfte engagiert, die Ihnen im Inneren des Hauses folgen. Nachdem Sie auf eigene Gefahr ins Gebäude eingedrungen sind, gilt folgende Regel: Sobald Sie sich umdrehen und ein Blickkontakt entsteht, endet die Aufführung.“

In diesem Projekt wird mit Sicherheitskräften kooperiert. Übertretungen wird durch Überwachung entgegengewirkt. Beteiligte könnten sich dabei unwohl fühlen.

In ihrer aktuellen Arbeit setzen sich Hofmann&Lindholm nach dem Motto „staging in/security“ mit unserer von Verunsicherung geprägten Gegenwart auseinander. Besucher*innen wird die Möglichkeit geboten, einzeln im Dunklen bei deaktivierter Alarmanlage über ein Schlupfloch ins Innere des Kunstmuseums zu gelangen und gefolgt von einer Entourage aus Objektschützenden den Ausstellungsbereich zu erkunden. Ein Einbruch beziehungsstiftender Widersprüche, bei dem Exponat und Betrachtung, Nähe und Distanz, Beteiligung und Überwachung, Öffentlichkeit und Intimität ebenso wie Schutz und Gefährdung produktiv ineinander übergehen.

TEILNAHME UND ANMELDUNG
Es werden einzelne Timeslots vergeben, Teilnahme ab 18 Jahren.
Nähere Informationen ab Februar auf unserer Webseite,
Anmeldung über catatnight@hofmannundlindholm.de.

Keep the Cat in at Night ist Teil der einjährigen Programmreihe Provisorische Gesellschaft von Hofmann&Lindholm in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bochum. Sie wird gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Werkstatt Klasse van Harskamp

In Werkstatt Klasse van Harskamp, interagieren die Studierenden der Klasse für Performative Kunst von Nicoline van Harskamp (Kunstakademie Münster) mit dem physischen und sozialen Raum des Kunstmuseums und verwandeln ihn in ihren Arbeits- und Versuchsraum. Das Museum und seine Architektur werden als lebendiger und kreativer Ort für die Erprobung ihrer Performancekunst erforscht und genutzt, wobei die spontane und intime Interaktion zwischen Werken, Räumen und Publikum im Fokus steht. Die Studierenden arbeiten individuell mit verschiedenen Medien, teilen aber das gemeinsame Interesse an Performativität im weitesten Sinne. In der Tradition der Performance-Kunst liegt der Fokus auf Körper, Stimme und Bewegung, und orientiert sich an den Prinzipien von Interdisziplinarität und Solidarität.

Als Teil der Werkstatt Klasse van Harskamp und im Rahmen der Ausstellung Our house is a very very very fine house nutzen die Studierenden jeden Freitag das Museum und die Ausstellung als Atelier und Werkstatt und entwickeln ihre Performances.

Am 24.04.2024 findet eine gesammelte Arbeitspräsentation statt. Begleitend zur Werkstatt erscheint das Werkstatt-Zine, eine selbstproduzierte, lowtech Vorschau der wöchentlichen „Auftritte“.

Werkstatt Klasse van Harskamp: Al Klein, Annemarie Lange, Dana Munzert, Edda Knott, Franziska Judith Jürgens, Gabriel Hahner, Hannah Moraw, Hyerin Eom, Jihoon Jung, JohnLuka Doherty, Julian Schomäker, Leya Wüllner, Maryx Sharafutdinova, Maximilian Hallermann, Nele Ziemer, Paula Adhiambo Göb, Sierra Diamond

Weitere Informationen zur Klasse: klassevanharskamp.de

PROVISORISCHE GESELLSCHAFT
Hofmann&Lindholm

Im April 2023 startete das Langzeitprojekt Provisorische Gesellschaft von Hofmann&Lindholm am Museum: Das Künstler*innenduo ist vor allem für performative Arbeiten, die in Kooperation mit Theatern, Radiosendern und Ausstellungshäusern im In- und Ausland entstehen, bekannt. Ein Jahr lang werden die beiden mit Besucher*innen und geladenen Gästen in den Austausch gehen und sich mit den Themen Verwandtschaftsbeziehungen und (Ver-)Wandlungen befassen. Los geht es am 1. April mit einer Auftaktveranstaltung und Retrospektive mehrerer Videoarbeiten sowie im Mai mit einem Gastspiel des hiding piece, in dem das Publikum dazu aufgefordert wird, sich in einer Szenerie von Schränken im Museum zu verstecken.

ÜBER HOFMANN&LINDHOLM

Hofmann&Lindholm ist ein bundesweit und international tätiges Künstler*inteam, das 2000 von Hannah Hofmann und Sven Lindholm gegründet wurde. Es realisiert multidisziplinäre Projekte an den Schnittstellen zwischen szenischer, bildender und akustischer Kunst, die auf Bühnen der Freien Szene und des Stadttheaters, in Galerien und Ausstellungshallen, im  öffentlichen und privaten Raum, im Kino sowie im Rundfunk präsentiert werden. 2023 wurden Hofmann&Lindholm für ihr Gesamtwerk mit dem Tabori Preis ausgezeichnet.
>> Mehr über Hofmann&Lindholm

Provisorische Gesellschaft ist ein Projekt von Hofmann&Lindholm mit dem Kunstmuseum Bochum. Gefördert von der Kunststiftung NRW, dem Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie dem Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Exzellenzförderung Theater.

NO HIDING PLACE IS COMPLETELY SAFE
Oriol Vilanova

Wandinstallation von Oriol Vilanova im Kunstmuseum Bochum

15 Jahre prägte eine monumentale Wandmalerei der Künstlerin Katharina Grosse das Forum, den großen Veranstaltungsraum des Kunstmuseums. Seit vergangenem Jahr weht im Forum frischer Wind: Der spanische Künstler Oriol Vilanova hat mit No Hiding Place is Completely Safe eine große Wandinstallation bestehend aus hunderten Postkarten geschaffen. Oriol Vilanova arbeitet häufig mit bestehenden kulturellen Artefakten, insbesondere mit Postkarten, die er auf Flohmärkten und in Buchläden findet. Welche Rolle spielen Bilder in der Vermittlung von Kunst und Kultur in unserer bildträchtigen Welt? Wie entsteht Wert in der Kunstwelt und was bedeutet es eigentlich für eine*n Künstler*in, „wertlose“ Postkarten als Material zu verwenden? Das sind Fragen, die sich Oriol Vilanova in seinen konsequenten und zugleich spielerischen Arbeiten stellt. Für das Museumsforum hat er Luftaufnahmen aus seiner Postkartensammlung ausgewählt. Aus aller Welt sind Ansichten zusammengebracht und manche Motive, wie das Kolosseum in Rom, tauchen mehrmals auf. Was populär war und ist, was zum Bild gemacht wird und was unsichtbar bleibt, wird vom Künstler zum Thema gemacht. Die Postkarten sind mit kleinen Magneten an einem Raster aus Reißzwecken befestigt, sodass auch die (wichtige) Rückseite der Karte unversehrt bleibt. Das Werk wird das Museumsforum für ca. 2 Jahre schmücken, danach wird ein*e neue*r Künstler*in eingeladen, ein Werk zu konzipieren.