Der Wiener Künstler Reinhold Zisser ist ab Oktober drei Monate für einen künstlerischen Rechercheaufenthalt in Bochum zu Gast. Er arbeitet seit 2015 unter dem Titel Notgalerie zu Fragen der Institution und künstlerischer Selbstorganisation. Eine verlassene Holzkirche diente ihm seit 2015 als Container, um einen autonomen Raum am Rande der Stadt und auch am Rande der Wiener Kulturszene zu schaffen. Hier entstand die Notgalerie erstmals. Bald danach wurde die ehemalige Holzkirche von Reinhold Zisser und befreundeten Künstler:innen abgebaut und in ihre Einzelteile zerlegt. Seither wandern die Fragmente an verschiedene Orte innerhalb und außerhalb Österreichs und bilden die Grundlage für temporäre Nutzungen und neue Künstler*innennetzwerke. Das Kunstmuseum Bochum lädt Zisser ein, sein Konzept der Notgalerie in den Räumen des ehemaligen Museumscafés, einem beim Publikum wenig bekannten Raum im Untergeschoss des Museums, weiterzuentwickeln. Bei einem öffentlichen „Unboxing“ werden die aus Wien gelieferten Bestandteile der Notgalerie gemeinsam ausgepackt und in den Raum getragen. Alle sind herzlich eingeladen, beim Auspacken mit anzupacken und im ehemaligen oder vielleicht auch künftigen Café ins Gespräch zu kommen.
Reinhold Zissers Aufenthalt in Bochum findet im Rahmen des Residenzprogramms von Urbane Künste Ruhr statt, über das regelmäßig Künstler:innen für 3-12 Monate ins Ruhrgebiet eingeladen werden.