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Aus der eigenen Sammlung: Emil Schumacher und Gerhard Hoehme
4 Jun 2016———13 Nov 2016

Hoehme 001

Emil Schumacher: „Mir genügt die Aneinanderreihung von Farbflecken und vagen, unbestimmten Formen nicht. Ich suche einen bestimmten Ausdruck, denn die Flecken und Linien müssen ja nicht Flecken und Linien an sich sein.“

—————————— Die Maler Emil Schumacher (1912 – 1999) und Gerhard Hoehme (1920 – 1989) zählen zu den bedeutendsten Vertretern der informellen Kunst in Deutschland. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das Informel von Paris ausgehend als europäische Bewegung in Abkehr zur streng rationalen geometrischen Abstraktion. Ein freier und spontaner Schaffensprozess, Formoffenheit, malerische Handschrift, gestischer Farbauftrag, bildimmanente Texturen und die Betonung der Materialität der Farbe sind Kennzeichen dieser Malerei.

Bisweilen entstehen fein vernetzte Farbspuren, die an kalligraphische Zeichen gemahnen. Die Quelle allen künstlerischen Schaffens wurde im Unbewussten lokalisiert. Indem diese innere Kreativität ebenso dynamisch wie rhythmisch im Malvorgang impulsiv zutage treten sollte, war der prozesshaft sich gebärdende Akt des Malens oft wichtiger als das fertige Kunstwerk. Daher ist das Informel weniger eine Stildefinition als vielmehr eine Haltung gegenüber dem Malprozess.

Gerhard Hoehme: „Den Gesetzen der Fläche bin ich immer nur widerwillig gefolgt. Weit mehr hat mich die Gesetzmäßigkeit der Farbe, ihr Strömen und Wachsen, ihre Materie und Struktur inte-ressiert.“