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Ernst Ludwig Kirchner und die anderen Expressionisten
29 Mrz 2009———10 Mai 2009

Ernst Ludwig Kirchner, Die Gebirgslandschaft, Öl auf Leinwand, 88,5 x 19,5

—————————— Der Expressionismus stellt in der Kunstgeschichte eine Tendenz dar, die sich von den frühesten Kunstäußerungen bis in die Gegenwartskunst findet.
Dabei handelt es sich um eine Verformung der sichtbaren Wirklichkeit, um Gefühle und Ideen nachhaltig zu verbildlichen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blickten die Künstler zurück auf europäische und außereuropäische Kunsttraditionen, um sowohl ihren innersten Empfindungen als auch ihren gesellschaftskritischen Reaktionen eine zeitgemäße Form zu geben. Über Munch, van Gogh, Goya, Rembrandt, El Greco und Grünewald wandte man sich weiter zurück zu mittelalterlichen Werken bis hin zu frühgeschichtlichen Funden. Wichtige Anregungen fand man in afrikanischen, ozeanischen oder vor kolumbianisch-amerikanischen Kulturen.

In der Bochumer Kunstsammlung machen die „Klassiker“ des (deutschen) Expressionismus mit mehr als zweihundert Kunstwerken einen bedeutenden Anteil aus.

Die Ausstellung legt ihren Schwerpunkt auf Künstler der „Brücke“ und des „Blauen Reiters“ sowie deren Zeitgenossen, zeigt aber auch in Einzelbeispielen deren Nachwirkungen auf Vertreter der figürlichen europäischen Kunst nach 1945 bis heute. Neben einer Reihe von Gemälden und einigen Skulpturen sind es vor allem die Arbeiten auf Papier, die Stimmungen, Träume, Leidenschaften, Ängste sehr intim und Aufruhr, Proteste, Anklage angemessen plakativ visualisieren.