Es sprechen:
Noor Mertens, Direktorin Kunstmuseum Bochum
Eva Wruck, Kuratorin der Stiftung Situation Kunst
Beim Verschwinden passieren seltsame Dinge, schrieb Jean Baudrillard in seinem Essay, von dem der Titel dieser Ausstellung abgeleitet ist. Der Beginn dieser Ausstellung liegt in der monumentalen Installation ‚Das Bernsteinzimmer‘ von Ingeborg Lüscher. Ihr Bernsteinzimmer ist keine Kopie des historischen Exemplars. Die Installation ist Erweiterung und Verschiebung der Bedeutung des Originals – das selbst aus mehreren Versionen bestand. Die Ausstellung ‚Warum ist nicht alles schon verschwunden?‘ vereint Werke verschiedener Künstlerinnen mit unterschiedlichen Hintergründen, die ein assoziatives Netz aus Fragmentierung, Zeitdimensionen, Gewalt und Verwandlung bilden. Ihre Arbeiten bauen einen semi-fiktionalen Raum auf, ohne dabei zu versuchen, eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Beteiligte Künstlerinnen sind u.a. Joelle Tuerlinckx, Alexandra Bircken, Silvia Bächli, Laure Prouvost und Zofia Kulik.
Diese Ausstellung ist eine Kooperation mit Situation Kunst (für Max Imdahl), wo ab dem 28. Oktober eine umfassende Retrospektive des Werks der deutsch-schweizerischen Künstlerin Ingeborg Lüscher organisiert wird. Asche, Schwefel, Licht, Körper- und Raumwahrnehmung werden hier in Werken seit den späten 1960er Jahren bis in die Gegenwart erfahrbar. Zur Ausstellung im Museum unter Tage erscheint ein Katalog.
Foto: Alexandra Bircken, Incubo 2019, Motorrad, Metallständer