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HE DO THE POLICE IN DIFFERENT VOICES
Ian Page
19 Aug 2022———13 Nov 2022

Ausstellungsdokumentation „My Patio“ von Ian Page im Kunstmuseum Bochum

Eröffnung: 19. August, 19:00 Uhr

Für die Ausstellung „HE DO THE POLICE IN DIFFERENT VOICES“ hat Ian Page unter anderem eine Audioinstallation geschaffen. In Reminiszenz an den französischen Komponisten Luc Ferrari (1929 – 2005), der aus Tonaufnahmen eines dalmatinischen Fischerdorfes ein idealisiertes, auditives Bild des Dorfes beim Aufwachen in den ersten Morgenstunden zeichnete, begann Page seine Nächte auf seinem kleinen Stück Land in den Hügeln von Los Angeles aufzunehmen. Dabei stellte er fest, dass die Polyphonie der Großstadt, der stetige Klangteppich, der aus der Stadt herüberschallt, vor allem von einem wiederkehrenden Element geprägt ist: dem stetigen Auf- und Abklingen von Polizeisirenen. Mit der Zeit machte er die Beobachtung, dass die wilden Kojoten, die in den Hügeln der Stadt wohnen, des Nachts in den Gesang der Sirenen mit einstimmen. In Pages Audioarbeit ergibt sich eine ungewöhnliche ebenso wie beruhigend klingende Symbiose aus dem wildem Geheule der Kojoten und schrillem Polizeialarm.

Der Titel der Ausstellung „HE DO THE POLICE IN DIFFERENT VOICES“ verweist auf den Arbeitstitel des populären Gedichts „The Waste Land” (1922) des englischsprachigen Schriftstellers T.S. Eliot (1888 – 1965). Dieser wiederum bezieht sich auf eine Passage aus dem Roman „Our Mutual Friend“ (1865) des englischen Schriftstellers Charles Dickens (1812 – 1870), in dem eine der Figuren die Zeitung liest und dabei die Lektüre belebt, indem sie den verschiedenen Charakteren unterschiedliche Stimmen verleiht. Diese von Dickens beschriebenen Polyphonie spiegelt sich in Pages Audioarbeit wider.