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Niemands Orte. Teil II: Der Krankenmord
11 Sep 2015———11 Sep 2015

—————————— Niemands Orte.
Eine Ausstellung über das europaweite System nationalsozialistischen Terrors
Fotografien: Christian Herrnbeck, Musik: Gilad Hochman

Teil II: Der Krankenmord
Deutsche Psychiatrien im Dienste der nationalsozialistischen Rassenhygiene

„Niemands Orte.“ ist eine künstlerisch-dokumentarische Ausstellung, die visuelle Kunst, deren Grundlage Fotografien von Christian Herrnbeck (Deutschland) bilden, mit neuer klassischer Instrumentalmusik von Gilad Hochman (Israel) verbindet. Thematischer Schwerpunkt ist das europaweite Lagersystem des Nationalsozialismus. 2015 jährt sich das Ende des nationalsozialistischen Terrors und des Zweiten Weltkrieges zum 70. Mal. Das Projekt ist den Millionen von Menschen gewidmet, die von Nationalsozialisten und ihren Helfern entrechtet, gefoltert, traumatisiert und ermordet wurden. In projizierten Fotografien werden die einstigen Tatorte gezeigt, wie sie uns heute begegnen

Das Hungersterben in Psychiatrien hielt bis 1949 an, wofür die allgemeine Lebensmittelknappheit nicht die alleinige Erklärung darstellt.

Die Präsentation im Forum des Kunstmuseums Bochum stellt den zweiten Abschnitt des gemeinsamen Projektes „Niemands Orte.“ von Herrnbeck und Hochman vor. Zu hören sind drei Kompositionen: Brief Memories („Flüchtige Erinnerungen“) für Streichtrio, die Uraufführung von Ponderings on a Memory („Nachdenken über eine Erinnerung “) für Solo-Cello in und Akeda („Der Bund“) für Solo-Viola. Es spielen Katrin Spodzieja (Violine), Marko Genero (Viola) und Wolfgang Sellner (Cello). Der visuelle Teil konzentriert sich auf psychiatrischen Einrichtungen, die während des Nationalsozialimus zu Mordstätten wurden. Der Schwerpunkt liegt auf der Massentötung von Kranken („T4“) sowie dem Mord an kranken Häftlingen aus Konzentrationslagern („14f13“). Sechs Anstalten auf dem Gebiet des Deutschen Reiches wurden hierfür mit Gaskammern und Krematorien ausgestattet.
Darüber hinausgehend stellt sich die Frage, inwieweit die Patienten psychiatrischer Einrichtungen den 8. Mai 1945 als Befreiung erlebt haben: Die Ärzte und das Personal verblieben vielerorts weiterhin im Dienst. Das Hungersterben in Psychiatrien hielt bis 1949 an, wofür die allgemeine Lebensmittelknappheit nicht die alleinige Erklärung darstellt.

www.niemands-orte.com

Die Veranstaltung wird Dank der Unterstützung von G. Helwing, Hattingen, ermöglicht.

Der Eintritt ist frei.