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Peter Schloss – The hole in the hole
13 Mrz 2021———13 Jun 2021

Peter Schloss: The hole in the hole +++ Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum

Installation zum 60sten Jubiläum des Museums

Ausgehend von seinem Verständnis des Ausstellungsraumes als Ort des Denkens, der Reflexion und der sinnlichen Erfahrung, entwickelt Peter Schloss für die obere Balustrade eine raumbezogene Installation. In einer Hommage an die Vision des dänischen Architektenduos Jørgen Bo & Vilhelm Wohlert, die 1983 den Neubau des Kunstmuseum Bochum entworfen haben, greift er die zellenartigen Sheddachelemente als Grundform für seine Modellräume auf. Diese finden sich in diversen Größen und Ausformulierungen – als Raum im Raum beherbergen sie kleinere Arbeiten & Videoloops, die, ebenso wie die Doppelung und Wiederholung der Architektur, die Themen Zirkularität, Verschachtelung und Selbstbezüglichkeit variieren. So werden sowohl Parallelen als auch Differenzen von Denkmustern sicht- und vergleichbar. Wie belastbar sind Loops? Handelt es sich lediglich um Teufelskreise – um infinite Regresse (ad absurdum)? Versuchen sie sich à la Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen? Und wie selbstanwendbar müssen Aussagen eigentlich sein? Was unterscheidet die beiden grammatikalisch korrekten Äußerungen ‘Dieser Satz hat fünf Worte.‘ von ‘Dieser Satz besteht aus genau sechs Worten.‘? Müsste sich eine Demokratie demnach selbst abwählen können? Das Sheddachsegment wiederholt sich nicht nur als raumandeutendes Fragment, sondern die Grundrissstruktur des Kunstmuseums taucht auch als zweidimensionale Bodenarbeit en miniature als Flatland auf. Die museumseigenen Halbkugellampen – designt von Louis Poulsen – verwandeln sich in einen monochromen Globus und konsequenter Weise enthält sich der Floorplan selbst und verzeichnet seine eigene Position. Durch Ein- und Auszoomen der modellhaften Räume sowie der Videoloops eröffnen sich Denkräume auf ganz unterschiedlichen Ebenen – wie Facetten eines Mosaiks führen die Variationen des Themas uns letztendlich vor und zu uns selbst. But: Trust me – you shouldn‘t trust anyone.