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The Message – Das Medium als Künstler. Kunst und Okkultismus.
16 Feb 2008———13 Apr 2008

—————————— Höhere Wesen diktieren ganze Texte, Stimmen aus dem Jenseits befehlen zu malen, Geister machen sich durch Klopfzeichen bemerkbar und lassen Medien in unbekannten Sprachen sprechen. Okkulte Praktiken, Stimmen höherer Wesen und magische Momente wurden oft nicht nur in der bildenden Kunst als suspekt empfunden.
Die Ausstellung The Message – Das Medium als Künstler stellt erstmals die erstaunliche Wirkungsgeschichte eines weitgehend unbekannten Phänomens in der Kunst von 1850 bis heute vor: Die von Claudia Dichter, Michael Krajewski und Susanne Zander kuratierte Ausstellung versammelt Gemälde, Zeichnungen und automatische Radierungen von über 25 Künstlern. Darüber hinaus schlägt sie mit Filmaufnahmen, Fotoaufnahmen und Tonaufnahmen einen Bogen von den frühesten mediumistischen Werken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwar

Es werden Bildwerke von zu ihrer Zeit hochberühmten Medien wie Hélène Smith (1861-1929), Georgiana Houghton (1814-1884), Victorien Sardou (1831-1908) oder Augustin Lesage (1876-1954) vorgestellt – aber auch die erstaunlichen Gemälde der Schwedin Hilma af Klint (1862-1944), die nahezu in Isolation frühe abstrakte Kompositionen parallel zu Wassily Kandinsky entwickelte.

Der Schriftsteller André Breton verglich 1933 die unerklärlichen Phänomene mit der Kunst der Surrealisten in seinem ausführlichen Essay „Die automatische Botschaft“. Der Amerikaner Ted Serios belichtete Ende der 60er Jahre vor laufender Kamera des Senders Freies Berlin Gedankenfotos – Polaroids und Film werden im Kunstmuseum Bochum vorgestellt. Circa 40 Geisterfotos aus dem berühmten Archiv des Münchner Parapsychologen Albert von Schrenck-Notzing (1862-1929) bannen den Kontakt mit dem Übersinnlichen ins Bild; historische Tonaufnahmen von Medien lassen erstmals okkulte Stimmen hörbar werden.

Noch heute entstehen Bildwerke unter “höherem Einfluss”: Über eine halbe Million zeichnerische Botschaften der in Berlin lebenden Vanda Vieira-Schmidt stapeln sich zur meterhohen Installation. Der Amerikaner Paul Laffoley (*1940) illustriert in seinen Gemälden fantastische Theorien über Zeitreisen, schwarze Löcher und mathematische Fragen zur vierten und fünften Dimension.

Liste der Künstlerinnen und Künstler:

Gonzales Consuelo Amezcua, Maguerite Burnat-Provins, Helen Butler Wells, Fernand Desmoulin, Madge Gill, Margarethe Held, Georgiana Houghton, Hilma af Klint, Paul Laffoley, Augustin Lesage, Raphael Lonné, Léon Petitjean, Miloslava Ratzingerova, Victorien Sardou, Malvina Schnorr von Carolsfeld, Ted Serios, Hélène Smith (Catherine-Elise Müller), Johann-Heinrich Stratil, Barbara Suckfüll, Jeanne Tripier, Adelma von Vay, Vanda Vieira-Schmidt, Agatha Wojciechowsky und circa 40 Geisterfotos aus dem Archiv Albert von Schrenck-Notzing sowie historische Tonaufnahmen, die Andreas Fischer und Thomas Knoefel in historischen Archiven recherchiert und zusammengestellt haben.